Leichtfüßig tänzelt Mick durch das Berlin der Neunziger, ohne Grenzen und ohne Regeln verschwimmen die Jahre zu einer einzigen großen Party, nach deren abruptem Ende er sich fragt, wo alles hin ist: die Zeit, das Geld, die Freunde, die Liebe. Zielgerichtet schreitet Gabriel voran. Er wird Architekt, geht nach London, gründet ein Büro und eine Familie. Sein Lebens- lauf liest sich wie ein Gewinnermärchen – bis er in einer banalen Situation die Nerven verliert und plötzlich als Aggressor dasteht: ein prominenter Mann, der tief fällt. Der Hedonist, der auf die nächste Glücks- welle wartet, und der Überperformer, der sich auf sich selbst verlässt – scheinbar ver- bindet Mick und Gabriel nichts miteinan- der. Doch 1970 geboren, sind sie nicht nur Kinder ihrer Zeit, sondern auch des gleichen Vaters. Dieser Mann, ein Afrikaner, der in der DDR studiert hat, hinterließ seinen Söhnen sein Aussehen und Lebensfragen, die sie ganz unterschiedlich beantworten. Brüder ist ein Roman über Familie und Männlichkeit und über die Frage, ob wir unser Schicksal selbst bestimmen – oder ob Herkunft und Charak- ter uns unweigerlich prägen.